Unterhalb des Hauptsaals befindet sich ein großer, über eine Treppe vom Burghof her zugänglicher Keller mit einem Tonnengewölbe. Der rechteckige Raum hat eine Größe von ca. 14 mal 5 Metern. Seine ursprüngliche Nutzung ist unklar. Es ist davon auszugehen, dass sich Verwendung und Aussehen über die Zeit der Nutzung hinweg mindestens einmal geändert haben. Fast mittig an der nordöstlichen und südwestlichen Seite befinden sich zwei Öffnungen, deren Nutzen nicht ermittelbar ist. Eine dieser Öffnungen führt in den Burghof direkt neben die Tür des Hauptsaals. Die zweite Öffnung mündet in die nördliche Außenmauer.
Im hinteren Teil des Kellers befindet sich in der Mitte der Decke ein quadratisches Loch, das vor den Bereich des Kaminofens im Erdgeschoss des Palas mündet. Neben der Nutzung als Versorgungsschacht besteht auch die Möglichkeit, dass es sich um eine Ablüftung oder die Öffnung für einen Kaminschacht direkt aus dem Keller heraus handelt. Eventuell kann dieser in Zusammenhang mit dem angrenzenden, niedrigen und über die gesamte Fläche des Turmraumes reichenden Hohlraum unterhalb des Fußbodens stehen. Diese baulichen Ausführungen legen dann das Vorhandensein einer Fußbodenheizung im Turmraum nahe.
Auf der Stirnseite sowie an der Türseite des Kellers sind unterschiedlich große Nischen eingelassen. In der der Eingangstür gegenüberliegenden Wand ist die Nische als Bodennische ausgeführt. Die kleinere Nische in Türnähe ähnelt einer Kühlnische in mittelalterlichen Kellerräumen. Die Nische auf der Stirnseite legt auf den ersten Blick eine sakrale Bedeutung nahe, zumal die Ausrichtung nach (Süd)osten hin liegt.
Die Treppe lag wie das gesamte Bodenniveau vor der Sanierung tiefer. Bei Ausgrabungen wurde entdeckt, dass die heutigen Treppenstufen aus Sandstein auf deutlich älteren und bereits abgetretenen Sandsteinstufen liegen. Zu diesem Aufbau passt die Aussage von Augenzeugen aus der Zeit vor der ausführlichen Dokumentation von Baumaßnahmen, nach der das Bodenniveau auch des unteren Burghofes ursprünglich zwischen 30 und 50 cm tiefer lag und – zur besseren Einfahrt in die Burg – nachträglich mit Schotter aufgefüllt wurde.
